
Präprothetische Chirurgie: Vorbereitung für den Zahnersatz – Ein Leitfaden für Patienten
7/02/2025
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Viele Menschen denken beim Thema Zahnersatz vor allem an Prothesen, Implantate oder Kronen. Doch bevor diese zum Einsatz kommen können, sind mitunter chirurgische Eingriffe notwendig, um den Kieferknochen und das Zahnfleisch optimal auf den zukünftigen Zahnersatz vorzubereiten. Die präprothetische Chirurgie übernimmt genau diese Aufgabe, damit sich Prothesen später stabil und sicher im Mund verankern lassen.
Warum braucht es präprothetische Chirurgie?
Fehlende Zähne, starke Knochenschwundprozesse und Veränderungen im Mundraum führen oft dazu, dass eine einfache Versorgung mit Prothesen nicht mehr ohne Weiteres möglich ist. Die präprothetische Chirurgie soll die anatomischen Voraussetzungen schaffen, damit zum Beispiel Voll- oder Teilprothesen sowie Implantate langfristig gut halten und keine Beschwerden verursachen. Ein harmonisches Zusammenspiel von Knochen, Weichgewebe und Prothese ist entscheidend für Komfort und Funktion.
Mögliche Verfahren
- 1. Kieferknochenaufbau (Augmentation): Durch körpereigenes oder künstliches Knochenmaterial wird der Kiefer an bestimmten Stellen verdichtet oder wiederhergestellt, sodass später Implantate oder Prothesen optimal sitzen können.
- 2. Kieferkorrektur (Osteotomien): Kleinere operative Eingriffe am Knochen können erforderlich sein, um Ungleichheiten in der Kieferstruktur auszugleichen.
- 3. Weichgewebsoperationen: Dazu gehören Eingriffe am Zahnfleisch oder an der Mundschleimhaut, um ein ideales Prothesenlager zu formen.
- 4. Zahnentfernung (Extraktion): Stark geschädigte oder lockere Zähne werden entfernt, wenn sie den Halt des künftigen Zahnersatzes behindern.
Ablauf einer präprothetischen Operation
Zunächst erfolgt ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Zahnarzt oder Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen. Dabei werden Röntgenbilder und eventuell digitale 3D-Scans ausgewertet. In manchen Fällen ist auch ein CT oder MRT notwendig, um den Kieferknochen genau zu vermessen. Anhand dieser Daten entscheidet das Behandlungsteam, welche chirurgischen Schritte sinnvoll sind und in welcher Reihenfolge sie durchgeführt werden sollten. Je nach Umfang des Eingriffs kann die Operation unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose stattfinden.
Heilungsphase und Nachsorge
Die Regenerationszeit nach einer präprothetischen Operation variiert je nach Verfahren. Beim Knochenaufbau können es mehrere Monate sein, bevor der Knochen stark genug ist, um Implantate zu tragen oder Prothesen stabil zu halten. Während dieser Zeit ist eine engmaschige zahnärztliche Kontrolle wichtig. Ggf. unterstützen Mundspüllösungen, antibakterielle Gele sowie eine angepasste Ernährung den Heilungsprozess. Nach vollständiger Genesung lassen sich dann Prothesen oder Implantate einsetzen und optimal anpassen.
Präprothetische Chirurgie ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu einem sicheren und komfortablen Zahnersatz. Sie sorgt dafür, dass die anatomischen Gegebenheiten im Mundraum so vorbereitet werden, dass Prothesen später nicht nur optisch überzeugen, sondern vor allem auch lange halten. Wer vor der Anschaffung neuer Zähne steht und von seinem Zahnarzt oder Kieferchirurgen eine präprothetische Maßnahme empfohlen bekommt, sollte sich ausführlich beraten lassen. So gelingt der Einstieg in die Welt des Zahnersatzes mit einem stabilen Fundament und einem guten Gefühl.
Bilderquelle: contrastwerkstatt – stock.adobe.com
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